Gelebte Inklusion: Mit Hilfe von Weiterbildung machen Menschen mit Lernschwierigkeiten Karriere

Beruflich weiterkommen, Karriere machen – wer das will, muss sich weiterbilden. Im sich immer schneller drehenden Karussell der Arbeitsanforderungen ist das oft sogar nötig, um den eigenen Arbeitsplatz zu sichern. Es gibt zwar viele Bildungsangebote, doch für Menschen mit Lernschwierigkeiten sind die Barrieren häufig unüberwindlich hoch. Bei Access helfen Bildungscoaches im Rahmen des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektes Karriereplanung inklusive, Barrieren erfolgreicher Weiterbildung zu überwinden.

Aber was brauchen Menschen mit Lernschwierigkeiten, um sich erfolgreich weiterbilden zu können? Dieser Frage gingen bei der Tagung „Karriere inklusive“ am 30.01.2018 über 100 Menschen nach. Im Rahmen eines World Cafés diskutierten die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Gruppen miteinander, und zwar ganz inklusiv: Von der Access-Inklusionsbegleitung unterstützte Beschäftigte mit Behinderung tauschten sich mit Stadträtinnen aus, Arbeitgeber sprachen mit der Vertreterin des Inklusionsamtes, Job-Coaches von Access mit Vertretern der IHK. Dabei trat ein Ergebnis ganz klar zu Tage: Menschen mit Lernschwierigkeiten brauchen bei inklusiver Weiterbildung vor allem individuelle Unterstützung, Motivation und geeignete Angebote.

Souverän setzten die Tagungsteilnehmenden im World Café um, was sie zuvor gehört hatten: Im Anschluss an die Grußworte des IHK-Präsidenten Dirk von Vopelius und des Sozialreferenten der Stadt Nürnberg, Reiner Prölß, stellte Geschäftsführerin Andrea Seeger die Weiterbildungserfolge im Rahmen des Projektes Karriereplanung inklusive vor. Ganz konkret ging es um einzelne Angebote und die Erfolge aus Sicht der Teilnehmenden. Diese wurden im Interview mit jeweils einer Teilnehmerin und einer Arbeitgeberin vertieft. Eva Didion, die Projektleiterin Inklusionskompetenz der IHK Nürnberg, erläuterte in leichter Sprache, wie die IHK Arbeitgeber bei Inklusion unterstützt. Das Inklusionsamt Mittelfranken engagiert sich in der Region sehr intensiv für Weiterbildung, beispielsweise mit Finanzierungshilfen. Frau Günzel erklärte den Anwesenden, was genau dafür erforderlich ist und welche Hilfen das Inklusionsamt insgesamt anbietet.

Bei den anschließenden Diskussionen profitierten alle Anwesenden vom Austausch miteinander – weil es ein Unterschied ist, ob ich etwas über eine Person mit Lernschwierigkeiten höre oder direkt mit ihr spreche und dabei sowohl deren Motivation als auch die Einschränkungen direkt erlebe.  „Ganz beflügelt“ waren denn auch die Tagungsteilnehmenden  am Ende der Veranstaltung – hatten doch viele von ihnen ganz konkrete Ideen für ihren eigenen Arbeitsbereich mitgenommen. Zu zahlreichenden spannenden Gesprächen und neuen Anfragen für das Bildungscoaching kam es denn auch beim anschließenden Imbiss. Für Access hieß das: „Weiter so“. Als nächster Schritt von unserer Seite wird die Sozialkompetenz-Reihe „Fit im Job“ verstetigt. Außerdem befinden sich spannende neue Projekte für die Bildung unterstützter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer derzeit in der Antragsphase.

Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt Karriereplanung inklusive läuft noch bis zum 30. Juni 2018, Auskünfte zum Projekt geben gerne die Access-Bildungscoaches Björn Ballbach und Claudia Drechsel unter Tel. 0911-3009022.
CD, 10.04.2018